Einsatzabteilung

Sieben Jahrzehnte bei der Feuerwehr

(de) Am Sonntag, 03. November 2019 führte die Feuerwehr Langenselbold ihren Ehrentag durch, der dieses Jahr bereits sein sechstes Jubiläum feiert. Die Ehrung von verdienten Kameraden im Einsatzdienst und langjährigen Vereinsmitgliedern fand einmal mehr einen würdigen Rahmen durch diese Veranstaltung. Zusammen gab es nicht weniger als 53 Urkunden zu übergeben.

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Der Ehrentag wurde im Jahr 2014 ins Leben gerufen, um fernab jeder Hektik einer Jahreshauptversammlung den Feuerwehrfrauen und -Männern gebührend für ihre langjährigen Einsatztätigkeiten und den Mitgliedern des Fördervereins für die Unterstützung und Treue zu danken. Der Stucksaal im Schloss Langenselbold bot wie in den vergangenen Jahren das hierfür angemessene Ambiente.

Da sich die Ankunft des Landrats aus terminlichen Gründen verzögerte, zog der Vereinsvorsitzende und stellvertretende Stadtbrandinspektor Andreas Clement die Ehrungen des Fördervereins vor und skizzierte in einer humorvollen und sehr kurzweiligen Rede, was es bedeutet, 25, 40, 50 oder gar 70 Jahre Mitglied im Förderverein zu sein. Hierzu nannte er markante Daten aus den Eintrittsjahren der Jubilare, was bei vielen Anwesenden erst die lange Zeitspanne verdeutlichte. Zudem freute sich Clement, dass im vergangenen Jahr die 1000 Mitglieder-Marke erreicht wurde und der Förderverein aktuell mit 1032 Mitgliedern der größte Feuerwehrförderverein im Main-Kinzig-Kreis ist.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft im Förderverein konnten 22 Mitglieder geehrt werden, für 40 Jahre neun Mitglieder und für 50 Jahre zwölf Mitglieder. Besonders freuen konnte sich Andreas Clement, die Ehrung für 70-jährige Mitgliedschaft an das Ehrenmitglied Heinz Stein zu überreichen, der mit seiner langen Zugehörigkeit genauso lang dem Förderverein die Treue hält, wie die Bundesrepublik Deutschland existiert. Für diese außergewöhnliche Ehrung erhielt Heinz Stein neben der obligatorischen Urkunde eine Statue des Sankt Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehr, über die er sich sichtlich freute.

Im Anschluss an die Vereinsehrungen sprachen Bürgermeister Jörg Muth und Kreisbrandmeister Volker Achtert ihre Grußworte. Muth dankte den Feuerwehrleuten für ihr unermüdliches Engagement und sagte, dass man als Normalbürger sicher nicht jeden Tag an die Feuerwehr denkt, jedoch froh und dankbar ist, wenn die Feuerwehr zu jeder Tages- und Nachtzeit da ist, falls etwas passiert.

Volker Achtert überbrachte die Grußworte des verhinderten Kreisbrandinspektors Markus Busanni und stellte den Stellenwert der Feuerwehr Langenselbold als Ausbildungsstandort für den Main-Kinzig-Kreis heraus. Hierbei dankte er den Einsatzkräften, sprach aber auch seinen Dank an die vielen helfenden Hände im Hintergrund aus, die zwar selten im Rampenlicht stehen, für das Funktionieren einer großen Feuerwehr jedoch unerlässlich sind.

Zum Ende seiner Rede skizzierte er seinen gemeinsamen Weg mit dem ehemaligen Stadtbrandinspektor Harald Olbricht, der über 20 Jahre lang die Geschicke der Wehr in der Gründaustadt lenkte und sich insbesondere mit dem Bau des heutigen Feuerwehrhauses und der zeitgleichen Planung des Sicherheitskonzeptes für den Hessentag 2009 einen Namen weit über Langenselbold hinaus machte. Achtert zollte Harald Olbricht hierfür großen Respekt und stellte die hohe Fachkompetenz, die unermüdliche Begeisterung für die Feuerwehr und die zielorientierte, sachliche Herangehensweise des ehemaligen Stadtbrandinspektors heraus. Da er jetzt bei der Flughafenfeuerwehr in Frankfurt arbeitet, schlug Achtert vor, Harald Olbricht an den Berliner Flughafen zu entsenden. Unter seiner Führung würde der Flughafen problemlos im nächsten Jahr eröffnet werden, schloss Achtert seine Rede.

Der aktuelle Stadtbrandinspektor Markus Mohn griff in seiner Rede die Funktion als Ausbildungsstandort auf und rechnete vor, dass es jährlich an rund 50 Tagen zu Ausbildungsveranstaltungen für den Main-Kinzig-Kreis und somit zu Küchendiensten bei der Feuerwehr kommt. Diese werden mit zwei bis drei ehrenamtlichen Helfern, meistens Vereinsmitglieder oder Angehörige von Aktiven bestückt. Mohn nahm als Mittelwert drei Stunden pro Dienst an und bat das Auditorium die Zahlen auf sich wirken zu lassen.

Anschließend überreichte Bürgermeister Muth die Anerkennungsprämien des Landes Hessen an drei Kameraden für ihre langjährige pflichttreue Dienstverrichtung. Matthias Wahler, Dominik Richter und dem aus beruflichen Gründen verhinderten Philipp Wegner wurde die Anerkennungsprämie für 10 Jahre zuteil.

Mit Marco Knapp, Christian Mittelsdorf, Constantin Scholz und Jürgen Philipps konnte Kreisbrandmeister Achtert im Anschluss gleich vier Kameraden mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25 Jahre Zugehörigkeit zur Einsatzabteilung ehren. Ehe die letze Ehrung des Tages vorgenommen wurde, sprach der zwischenzeitlich eingetroffene Landrat Thorsten Stolz sein Grußwort. Auch er griff die hohe Zahl an Vereinsmitgliedern auf und freute sich, dass die vielen Mitglieder zugleich auch Botschafter der Feuerwehr sind. Zudem freute er sich über die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der Wehr und stellte heraus, dass die Feuerwehr Langenselbold mit durchschnittlich 180 Einsätzen im Jahr eine der am meisten belasteten im Main-Kinzig-Kreis ist. Er dankte hierfür allen Aktiven, aber auch den vielen helfenden Händen im Hintergrund.

Den Abschluss des Tages bildete die Ehrung Erhard Pinkers mit dem Goldenen Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Zugleich erhielt er hierfür die Anerkennungsprämie des Landes Hessen für seinen 40-jährigen Feuerwehrdienst, die ihm zuteil wurde, da er die gesamte Zeit über ununterbrochen aktiv war. Landrat Stolz überreichte die Ehrung und dankte Erhard Pinker für sein Engagement weit über die Grenzen Langenselbolds hinaus. So war er lange Jahre aktives Mitglied der Feuerwehr Seligenstadt ehe er Anfang des Jahrtausends nach Langenselbold zog. Neben seinem Einsatzdienst war er viele Jahre als Kreisausbilder tätig.

Im Anschluss an die Veranstaltung wurde der gemütliche Teil der Veranstaltung bei Kaltgetränken und Häppchen im Vorraum des Stucksaals eingeläutet.